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Zurück Bei einem Drittel aller audiovisuellen Mediendienste in der EU handelt es sich um lokal angepasste Versionen

Die Europäische Audiovisuelle Informationsstelle veröffentlicht einen neuen kostenlosen Bericht über audiovisuelle Mediendienste in Europa mit Schwerpunkt auf lokalisierten und zielgerichteten Angeboten sowie unterschiedlichen Sprachversionen.
Bei einem Drittel aller audiovisuellen Mediendienste in der EU handelt es sich um lokal angepasste Versionen

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Wichtigste Ergebnisse dieses Berichts:

  • Bei den lokalisierten Ablegern audiovisueller Dienste (den so genannten „lokalisierten” Diensten) spielt das Vereinigte Königreich sogar eine noch größere Rolle als bei den in der EU28 niedergelassenen audiovisuellen Diensten insgesamt.
  • Mehr als zwei Drittel der linearen Dienste und der kostenpflichtigen Abrufdienste, die 2017 in der EU ansässig und auf ausländische Märkte gerichtet waren, konzentrierte sich auf lediglich drei Länder (UK, NL, IE für kostenpflichtige Abrufdienste; UK, CZ, FR für Fernsehkanäle)
  • In der EU wird in insgesamt 61 verschiedenen Sprachen gesendet

Die Europäische Audiovisuelle Informationsstelle, Teil des Europarats in Straßburg, hat soeben einen hochaktuellen neuen Bericht über das Thema “Audiovisual Media in Europe: Localised, targeting and language offers” veröffentlicht. Dieser Bericht stützt sich auf die Daten der MAVISE-Datenbank der Europäischen Informationsstelle und enthält einen Überblick über die audiovisuelle Medienlandschaft in Europa. Er untersucht die Herkunft linearer audiovisueller Dienste und kostenpflichtiger Video-On-Demand-Dienste sowie ihre Verbreitung unter drei Blickwinkeln, die sich gegenseitig ergänzen. Der erste konzentriert sich auf lokalisierte Dienste. Darin spiegelt sich ein aktueller Trend: Immer mehr audiovisuelle Dienste werden auf unterschiedliche nationale Märkte abgestimmt, entweder als Fernsehsender in verschiedenen Sprachversionen oder als kostenpflichtige On-Demand-Dienste mit Nutzerschnittstellen in der Landessprache, um mehr Zuschauer und Abonnenten zu gewinnen. Der zweite Blickwinkel befasst sich mit der Frage, welche Auswirkungen Dienste, die speziell auf andere Länder ausgerichtet sind, auf die Lizenzsysteme in den einzelnen Ländern haben. Der dritte Blickwinkel bezieht sich auf die Verbraucherperspektive und konzentriert sich auf die verschiedenen Sprachen von Fernsehsendern, die den Zuschauern in ihren Heimatländern zur Verfügung stehen. Darin spiegelt sich die sprachliche Vielfalt auf dem europäischen Markt wider.

Die Bedeutung von in Europa ansässigen lokalisierten audiovisuellen Mediendiensten

  • Ende 2017 handelte es sich bei rund einem Drittel aller in der EU28 ansässigen audiovisuellen Mediendienste um lokalisierte Ableger internationaler Anbieter mit einem erheblichen Gewicht auf dem audiovisuellen Markt. Bei den kostenpflichtigen Abrufdiensten war dieser Anteil etwas höher (35%) als bei den Fernsehsendern (32%). Mehr als die Hälfte aller lokalisierten audiovisuellen Mediendienste konzentrierte sich auf drei Länder: das Vereinigte Königreich, die Tschechische Republik und Frankreich. Von diesen Ländern strahlten 61% der Fernsehsender ihre Programme aus, 53% der kostenpflichtigen Abrufdienste wurden vom Vereinigten Königreich, von den Niederlanden und von Schweden aus angeboten.
  • Lokalisierte audiovisuelle Mediendienste sind häufiger im Besitz von großen US-Medienkonzernen als normale in der EU28 ansässige Mediendienste. So gehörten zwei Drittel aller in der EU ansässigen Anbieter von lokalisierten Fernsehsendern und kostenpflichtigen Abrufdiensten zu einer US-Muttergesellschaft. Bei den Fernsehsendern ist dieser Anteil etwas höher (68%) als bei den kostenpflichtigen Abrufdiensten (64%). Ein umgekehrtes Verhältnis ergibt sich, wenn man die Gesamtheit der audiovisuellen Dienste betrachtet, die in der EU ansässig sind: Dienste, die zu einem US-Unternehmen gehören, machen ein Drittel aus - im Vergleich zu zwei Dritteln, die eine europäische Muttergesellschaft haben.
  • Bei den kostenpflichtigen Abrufdiensten, die in der EU28 ihren Sitz haben, entfallen 13% auf Amazon Prime, iTunes Store, Netflix und HBO Go, bei den lokalisierten Versionen liegt der Anteil dagegen bei 38%. Ähnlich ist es bei den Top-Fernsehsendern der US-Gruppen Discovery, Twenty-First Century Fox, Viacom und AMC Networks: Auf sie entfallen lediglich 5% der Fernsehsender mit Sitz in der EU28, bei den lokalisierten Diensten sind es dagegen 15%.

Aufschlüsselung lokalisierter audiovisueller Mediendienste im Vergleich zu allen in der EU28 ansässigen Diensten nach Besitzverhältnissen (2017) – in %


Quelle: Europäische Audiovisuelle Informationsstelle / MAVISE-Datenbank

Fernsehsender und Abrufdienste, die auf andere nationale Märkte abzielen: Hauptdrehscheibe Vereinigtes Königreich

  • Mehr als zwei Drittel der linearen Dienste und der kostenpflichtigen Abrufdienste, die 2017 in der EU ansässig und auf ausländische Märkte gerichtet waren, konzentrierte sich auf lediglich drei Länder: Die kumulierte Zahl kostenpflichtiger Abrufdienste mit Sitz im Vereinigten Königreich, den Niederlanden und Irland machte 67% aller Dienste aus, die auf ausländische Märkte ausgerichtet waren. Bei den linearen Diensten im Vereinigten Königreich, der Tschechischen Republik und Frankreich waren 69% aller Dienste auf ausländische Märkte gerichtet.
  • Drei Viertel aller in der EU ansässigen Fernsehsender, die auf ausländische Märkte gerichtet sind, konzentrierten sich 2017 auf fünf Genres: Kino- und Fernsehfilme/Serien (24%); Dokumentarfilme (15%); Sport (13%); Kinderprogramme (13%) und Unterhaltung (13%). Bei den kostenpflichtigen Abrufdiensten dominierten Kino- und Fernsehfilme/Serien mit 86% aller in der EU ansässigen Dienste, die zu dieser Kategorie gehören, und allgemeine Dienste mit 8%.
  • 2017 gab es 21 europäische Länder, auf die mindestens 20 verschiedene lineare Dienste ausgerichtet waren (18 EU-Länder plus Norwegen, die Türkei und die Russische Föderation), die meisten mit Sitz in der EU28. Außerdem gab es mindestens zehn verschiedene Abrufdienste, deren Angebot sich an sechs europäische Länder richtete (fünf EU-Länder plus Norwegen).

Zentrale Drehscheiben für audiovisuelle Mediendienste mit Sitz in der EU28, deren Angebot sich in erster Linie an andere Märkte richtet (2017) – In Zahl der Dienste


Source: European Audiovisual Observatory / MAVISE database
© Copyright Showeet.com

Rundfunksprachen in Europa: Frankreich ist der am stärksten diversifizierte Markt

  • Ende 2017 wurde in der EU28 in 61 verschiedenen Sprachen gesendet. In 11 weiteren europäischen Ländern, die Mitglied der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle sind, lag die Gesamtzahl der Sprachen der in der EU verfügbaren Fernsehdienste bei 45. Kombiniert man beide Ländergruppen, erhöht sich die Zahl der Sprachen auf 64.
  • Frankreich ist der am stärksten diversifizierte Markt mit 35 verschiedenen Sprachen, darunter Arabisch, Türkisch und Chinesisch, aber auch Hebräisch, Tamilisch und Urdu. Andere EU-Märkte, in denen Fernsehsender in vielen Sprachen zugänglich sind, sind Schweden (27), Deutschland (26), Polen (24), Slowenien (23), das Vereinigte Königreich (23), Dänemark (22), Estland und die Slowakei (jeweils 20). Von den anderen europäischen Ländern, die Mitglied der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle sind, sind es vor allem die Schweiz (25), Norwegen (20) und die Türkei (20), deren Fernsehsender eine große Zahl unterschiedlicher Sprachen anbieten.
  • Mehr als die Hälfte aller Fernsehsender in Island sendet in Englisch. Dies ist der höchste Anteil in Europa, gefolgt von Malta mit 47%. Weitere sechs europäische Länder, in denen mehr als ein Viertel aller Fernsehkanäle in Englisch sendet, sind Zypern (30%), Portugal (26%), Norwegen (26%), Kroatien (26%), Finnland (25%) und Griechenland (25%).

Audiovisuelle Mediendienste nach Sprachen in der EU28 (2017) – im Durchschnitt

Quelle: Europäische Audiovisuelle Informationsstelle/ MAVISE-Datenbank

Note: *Amtssprache bezieht sich auf die Hauptsprache eines Landes

 

Strassburg 16/10/2018
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