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Zurück Mittleres Budget europäischer Spielfilme beträgt 2,01 Millionen Euro

Europäische Audiovisuelle Informationsstelle veröffentlicht neuen kostenlosen Bericht zur Finanzierung europäischer Spielfilme
Mittleres Budget europäischer Spielfilme beträgt 2,01 Millionen Euro

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Dieser neue Bericht stellt fest:

  • Das mittlere Budget eines 2017 angelaufenen europäischen Kinospielfilms beträgt EUR 2,01 Mio.
  • Die beiden stärksten Finanzierungsquellen sind eindeutig direkte öffentliche Förderung und Investitionen von Rundfunkveranstaltern, welche 26 % beziehungsweise 24 % der Gesamtfinanzierung ausmachen.
  • Der prozentuale Anteil der direkten öffentlichen Förderung an der Filmfinanzierung nimmt mit zunehmender Marktgröße und zunehmendem Budgetvolumen ab.

Gestützt auf eine faktische Budgetanalyse von 576 europäischen Realspielfilmen, die 2017 angelaufen sind, ist dies wahrscheinlich die größte aktuell verfügbare europäische Datenauswahl zur Analyse der Finanzierung europäischer Spielfilme. Der vorliegende Bericht ist das Ergebnis einer umfangreichen Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle als Teil des Europarats in Straßburg und dem EFARN-Netzwerk (European Film Agency Research Network). Er wurde von Martin Kanzler, dem stellvertretenden Abteilungsleiter der Informationsstelle für Marktinformationen verfasst.

Der Bericht soll konkrete Zahlen bereitstellen, wie europäische Kinospielfilme finanziert werden. Diese Analyse bietet eine ganzheitliche gesamteuropäische Perspektive und ergänzt Arbeiten, die auf nationaler Ebene ausgeführt wurden. Sie gewährt einzigartige, auf Tatsachen gestützte Einblicke in ein breites Spektrum an wissenschaftlichen Fragen, von einer Quantifizierung des durchschnittlichen Budgets europäischer Kinospielfilme bis hin zur Bedeutung individueller Finanzquellen.

Budgets von Kinospielfilmen in Europa

Laut betrachteter Datenauswahl [siehe unten die Hinweise zur Methodik] beträgt das durchschnittliche Budget eines 2017 angelaufenen europäischen Kinospielfilms EUR 3,21 Mio., während sich das mittlere Budget der Auswahl auf EUR 2,01 Mio. beläuft. Durchschnittliche Budgets unterscheiden sich jedoch stark von Land zu Land. Es ist nicht verwunderlich, dass durchschnittliche Budgets in größeren Märkten höher und in Länder mit geringerem Zuschauerpotenzial niedriger sind, da die Verwertung auf nationalen Märkten für die meisten Filme nach wie vor entscheidend ist. Das mittlere Budget für europäische Spielfilme aus Deutschland, Frankreich, Italien, Polen oder dem Vereinigten Königreich (den großen Märkten in dieser Auswahl) beläuft sich 2017 auf EUR 3,2 Mio., verglichen mit EUR 1,5 Mio. für Spielfilme, die in einem europäischen Markt mittlerer Größe produziert wurden, und EUR 0,9 Mio. für Spielfilme von kleinen Märkten.

Finanzierungsstrukturen für Kinospielfilme in Europa

Kategorien und Bedeutung der Filmfinanzierungsquellen in Europa [2017]


(Quelle: Europäische Audiovisuelle Informationsstelle)

 

2017 beruht die Finanzierung europäischer Kinospielfilme in erster Linie auf fünf unterschiedlichen Finanzierungsquellen: direkte öffentliche Förderung, Investitionen von Rundfunkveranstaltern, Investitionen von Produzenten, Vorabverkäufe und steuerliche Anreize. Die beiden wichtigsten Finanzierungsquellen sind eindeutig direkte öffentliche Förderung und Investitionen von Rundfunkveranstaltern, welche 26 % beziehungsweise 24 % der Gesamtfinanzierung ausmachen.

Es scheint zwischen den Ländern jedoch wesentliche strukturelle Unterschiede bei der Frage zu geben, wie Kinospielfilme finanziert werden. Einige dieser Unterschiede stehen offensichtlich im Zusammenhang mit der Marktgröße.

Die beiden augenfälligsten Unterschiede betreffen direkte öffentliche Förderung und Vorabverkäufe. Die Daten besagen eindeutig, dass das Gewicht direkter öffentlicher Förderung bei der Filmfinanzierung mit zunehmender Marktgröße sinkt und umgekehrt. Während öffentliche Förderung in den fünf größten Beispielmärkten lediglich für 21 % der Gesamtfinanzierung stand, machte sie 43 % in mittelgroßen und 54 % in kleinen Beispielmärkten aus.

Im Gegensatz dazu nimmt die Bedeutung von Vorabverkäufen (außer denen an Rundfunkveranstalter) als Finanzierungsquelle mit der Marktgröße ab. Vorabverkäufe sind eher in großen Märkten von Bedeutung, wo sie 2017 17 % im Vergleich zu „nur“ 10 % in mittelgroßen und 6 % in kleinen Beispielmärkten ausmachen.

Methodik

    Die vorliegende Analyse stützt sich auf eine Datenauswahl, welche detaillierte Finanzierungspläne für 576 europäische Realspielfilme, die 2017 in den Kinos anliefen, aus 24 europäischen Ländern umfasst. Die Datenauswahl beinhaltet sowohl rein nationale      Produktionen als auch Koproduktionen mit europäischer Mehrheitsbeteiligung. Es geht um ein Gesamtfinanzierungsvolumen von EUR 1,85 Milliarden. Geschätzt erfasst die Datenauswahl 49 % aller 2017 gestarteten europäischen Spielfilme.    

Strassburg, Frankreich 06/02/2020
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