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- Der am häufigsten vergebene Förderhöchstbetrag in Europa beträgt EUR 300.000
- Die europäischen Filmfonds verlangen im Durchschnitt eine nationale Mindestfinanzierung von 109% der bewilligten Mittel
- Lediglich 17 % der betrachteten Fonds haben verbindliche Kriterien in Bezug auf die Nationalität der Darsteller, Besetzung und Crew.
Dies sind einige der Ergebnisse des Mapping-Berichts der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle „Mapping der Kriterien für die öffentliche Förderung von Filmen und audiovisuellen Medien in der EU“. Dieser jüngste Mapping-Bericht der Straßburger Informationsstelle, Teil des Europarats, erfasst mehr als 800 Förderprogramme, die von nationalen/föderalen und regionalen öffentlichen Fonds in der EU für Filme und audiovisuelle Medien angeboten werden, um ein Gesamtbild der Kriterien für Filmförderung in Europa zu vermitteln.
Der Bericht wurde im Auftrag des MEDIA-Teilprogramms von Creative Europe erstellt. Die Analyse umfasst Fördermittel für die Vorproduktion (Drehbuchentwicklung, Projektentwicklung), die Produktion, den Vertrieb und die Bewerbung von Kinofilmen, Fernsehfilmen und -serien sowie anderen audiovisuellen Inhalten.
Der Bericht beginnt damit, dass er den Rahmen für die Filmförderung in Europa in Bezug auf den Bestand an Fördereinrichtungen und deren Einnahmen und Ausgaben absteckt. Dieses Kapitel bietet auch nützliche Hintergrundinformationen zum europäischen Recht im Zusammenhang mit der Filmförderung und erläutert die wichtigsten Leitlinien der Filmmitteilung als wichtigsten Rechtstext zu Filmfonds.
Die Autoren gehen dann auf den Umfang und die Methodik dieses Berichts ein. Sie erläutern, wie die Angaben auf nationaler Ebene mittels Fragebögen und Faktensammlungen von unabhängigen nationalen Experten erhoben wurden. Das EFAD (Netzwerk der Direktoren der Europäischen Filmförderung) spielte eine unschätzbare Rolle bei der Faktenprüfung des Berichts.
Die wichtigsten Ergebnisse dieser umfangreichen Mapping-Leistung werden in der vergleichenden Analyse (Kapitel vier) zusammengefasst. Zu den zentralen Erkenntnissen dieser umfangreichen Studie (525 Seiten) zählen folgende Fakten: Lediglich 20,1 % der betrachteten Förderprogramme verlangen tatsächlich einen Mindestbeitrag des Antragstellers (in der Regel einen einstelligen prozentualen Anteil an den Gesamtkosten); bislang fanden sich bei keinem der betrachteten Fonds Geschlechterquoten; die meisten Fonds verlangen, dass geförderte Filme für den Kinostart im Land bestimmt sind oder ein entsprechender Nachweis erbracht wird und dass für Fernsehproduktionen die Zusage eines Fernsehveranstalters vorliegt.
Im Anschluss an diese vergleichende Analyse enthält das nächste Kapitel (fünf) fünf Fallstudien, in denen einige Beispiele für zukunftsweisende Entwicklungen vertieft werden, darunter Themen wie die Auswirkungen regionaler Förderung, Gleichstellung der Geschlechter und Filmförderung im Off-Screen-Bereich oder auch der Stand umweltbewusster Produktion.
Die Autoren dieses Berichts kommen zu dem Schluss, dass eine regelmäßige Datenerhebung über die europäischen Filmfonds die Überwachung von Trendänderungen oder neuen Mechanismen und Instrumenten im Zusammenhang mit der Bewertung der Förderfähigkeit und der Gewährung öffentlicher Mittel für die Vorproduktion, die Produktion, den Vertrieb und die Bewerbung von Filmen und audiovisuellen Medien ermöglichen könnte.
Der Bericht enthält am Ende Faktensammlungen zu den einzelnen Ländern. Dieser Teil beinhaltet detaillierte Informationen für jeden EU-Mitgliedstaat und dient als Referenz in der vergleichenden Analyse. Die Autoren behandeln jedes der EU28-Länder in einem separaten Kapitel und beschreiben den jeweiligen allgemeinen Förderrahmen, bevor sie sich im Weiteren mit den Förderkriterien für die Vorproduktion und Produktion sowie die Unterstützung von Vertrieb und Werbung befassen.