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Die Europäische Audiovisuelle Informationsstelle, die zum Europarat gehört, hat soeben einen neuen Forschungsbericht über das europäische Kino mit Beiträgen der Mitglieder des European Film Agencies Research Network (EFARN) veröffentlicht. Dieser Bericht markiert das 15-jährige Bestehen dieses einzigartigen Filmforschungsnetzwerks, dessen Sekretariat sich bei der Informationsstelle in Straßburg befindet. Der kostenlose Bericht enthält 21 Artikel von zehn Mitgliedsorganisationen des EFARN zu sieben Themen (darunter Filmförderung und -finanzierung, Verleih und Aufführung, Zuschauerzahlen sowie Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt).
Wichtige Erkenntnisse aus dem neuen EFARN-Bericht:
- BFI: Abrufdienste im Vereinigten Königreich auf dem Vormarsch
Wie eine Studie des Britischen Filminstituts (BFI) ergab, hatten 11,6 Millionen Haushalte Zugang zu einem oder mehreren Abrufdiensten, das sind mehr als 40% aller Haushalte im Vereinigten Königreich.
- Niederländischer Filmfonds: Filmförderungen (cash rebates) führen zu mehr Investitionen in den Niederlanden
Nach Untersuchungen im Auftrag des Niederländischen Filmfonds hat das Netherlands Film Production Incentive die lokale Produktion angekurbelt und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der gesamten niederländischen Filmindustrie gestärkt, sodass zwischen Juli 2014 und Dezember 2017 insgesamt EUR 288,4 Millionen für Film- und Fernsehproduktionen ausgegeben wurden.
- Schwedisches Filminstitut: Schweden hat 2016 bei der Filmförderung Geschlechtergerechtigkeit erreicht
Nach Angaben des Schwedischen Filminstituts verteilt sich die Filmförderung zu gleichen Teilen auf weibliche und männliche Antragsteller. Im Zeitraum 2013–2016 wurden zwischen 45 % und 60 % der Gesamtförderung an Frauen vergeben.
Gilles Fontaine, Leiter der Abteilung für Marktinformationen der Informationsstelle, erklärte: „Das EFARN bringt Forscher zusammen, die aktiv an der Erhebung, Analyse und Veröffentlichung von Daten über die europäische Filmindustrie mitwirken. Anlässlicseines 15-jährigen Bestehens präsentiert diese Publikation eine große Auswahl an Studien ihrer Mitglieder. Es ist ein faszinierender Überblick über aktuelle Forschungsthemen, von Abrufdiensten bis zu Geschlechterstatistiken.“Über das EFARN
Das European Film Agencies Research Network (EFARN) bringt Forscher zusammen, die aktiv an der Erhebung, Analyse und Veröffentlichung von Daten über die europäische Filmindustrie mitwirken. Diese Forscher vertreten insgesamt 46 verschiedene Einrichtungen, vor allem Filmförderstellen, aber auch eine Reihe anderer Organisationen, die in diesem Bereich tätig sind.
Das EFARN ist ein informelles Netzwerk mit zwei Hauptzielen: die Verbesserung der Verfügbarkeit und die Harmonisierung von Daten auf gesamteuropäischer Ebene sowie die Initiierung gemeinsamer Forschungsprojekte. Die Europäische Audiovisuelle Informationsstelle ist seit der Gründung des Netzwerks für das Sekretariat des EFARN zuständig. Sie ist für die Organisation der Jahrestagung verantwortlich, konzipiert die von den Mitgliedern erstellten methodologischen Dokumente und koordiniert die gemeinsamen Forschungsprojekte.
Die Existenz des EFARN hat die Kommunikation und den Informationsaustausch zwischen den Forschungsstellen der angeschlossenen Organisationen erheblich verbessert. Außerdem hat sie dazu beigetragen, Verzögerungen bei der Datenerhebung für bestimmte Schlüsselindikatoren zu reduzieren, was eine wesentlich frühere Veröffentlichung von Daten wie etwa europaweiten Kinobesucherzahlen ermöglicht, die für die gesamte Gruppe von Interesse sind.