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Zurück Frauen erhalten bei der Schaffung europäischer TV-/SVoD-Fiktion 28 % der Aufträge

Die Europäische Audiovisuelle Informationsstelle hat gerade einen neuen Bericht zu weiblichen Fachkräften in der Produktion europäischer TV-/SVoD-Fiktion veröffentlicht.
Frauen erhalten bei der Schaffung europäischer TV-/SVoD-Fiktion 28 % der Aufträge

Zum Download “Female professionals in European TV/SVOD fiction production 2015-2022 figures” geht's hier

 

Dieser brandneue Bericht „Female professionals in European TV/SVOD fiction production 2015-2022 figures“ wurde gerade von der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle, Teil des Europarats in Straßburg, veröffentlicht. Der Bericht enthält eine Analyse der geschlechtsspezifischen Ungleichheit für sechs Kategorien von Beschäftigten hinter der Kamera, das heißt Regie, Drehbuch, Produktion, Kamera, Komposition und Montage, sowie Daten zu Hauptrollen.

Einige der zentralen Erkenntnisse:

  • 2022 lag der Anteil der weiblichen Fachkräfte an der Produktion von TV- und SVoD-Fiktion bei 28 %. Der geringe Anteil ist auf drei kumulative Faktoren zurückzuführen:

        o    Geringer Anteil an der aktiven Fachkräfteschaft

        o    Weniger Aufträge für weibliche Fachkräfte;

        o    Die Arbeit wird häufiger mit anderen Fachkräften gemeinsam ausgeführt (Drehbuchautorinnen schreiben z. B. häufiger im Team als ihre männlichen Kollegen).

  • Geschlechtsspezifische Ungleichheit variiert augenfällig zwischen den einzelnen Kategorien von Beschäftigten. Der Anteil weiblicher Fachkräfte ist in den Bereichen Produktion (48 %) und Drehbuch (37 %) höher, bei Montage (26 %) und Regie (25 %) liegt er nahe am Durchschnitt und bei Komposition (11 %) und Kamera ist er deutlich niedriger.
  • Weibliche Fachkräfte scheinen in den Beschäftigtenkategorien stärker vertreten zu sein, in denen mehrere Fachkräfte zusammenarbeiten, wie es bei Produktion und Drehbuch der Fall ist. Umgekehrt sind Frauen eher unterrepräsentiert, wenn die Position in der Regel nur von einer Fachkraft besetzt ist (z. B. Regie oder Kamera). 
  • Aber auch in Beschäftigtenkategorien wie Drehbuch oder Produktion eines Werks, in denen mehrere Fachkräfte zuständig sind, werden die Teams meist von männlichen Fachkräften geleitet. 2022 beispielsweise entfielen zwar 37 % der Drehbücher für audiovisuelle Fiktion auf Autorinnen, lediglich 28 % aller Drehbuchteams standen jedoch unter weiblicher Leitung (gegenüber 56 % von Männern geleiteten Teams und 16 % geschlechterparitätischen Teams).
  • Sowohl in Bezug auf die aktive Fachkräfteschaft als auch auf Aufträge ist der Anteil weiblicher Fachkräfte seit 2015 generell gestiegen (insgesamt stieg der Anteil der Frauen in allen Positionen von 20 % auf 28 %). Die größten Fortschritte wurden jedoch bei den Positionen mit einem geringen oder sehr geringen Frauenanteil (z. B. Komposition, Kamera, Regie) erzielt, während die Entwicklung bei Positionen wie Drehbuch oder Produktion langsamer verlief. Nur zur Veranschaulichung: Legt man die Zuwachsraten der letzten acht Jahre zugrunde, bedeutet das, dass eine Gleichstellung der Geschlechter im Bereich Drehbuch 2029, bei Regie 2032… und bei Komposition 2045 erreicht wird.
  •  Ein eher ermutigender Aspekt könnte jedoch dazu beitragen, dass Geschlechterparität schneller erreicht wird. Frauen einer Beschäftigtenkategorie arbeiten eher mit Frauen anderer Kategorien zusammen; so ist beispielsweise der Anteil der Autorinnen oder Produzentinnen deutlich höher, wenn eine Frau Regie führt; Gleiches gilt für Werke, die hauptsächlich von Frauen geschrieben oder produziert werden. Fortschritte in einer Position dürften sich daher positiv auf die anderen auswirken.
     

Anteil weiblicher Fachkräfte hinter der Kamera an der Produktion europäischer TV-/SVoD-Fiktion

Hinweis: Kombination von sechs Positionen hinter der Kamera: Regie, Drehbuch, Produktion, Kamera, Komposition und Montage

Quelle: Europäische Audiovisuelle Informationsstelle

 

Strassburg 6. Februar 2024
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