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- 18 von 28 europäischen Ländern haben bei der Filmförderung Maßnahmen für mehr Geschlechtergerechtigkeit
- 50% der fiktionalen Programme im Fernsehen sind europäisch
- Sichtbarkeit bei VoD: Auf europäische Filme entfallen 27% der Werbemaßnahmen
Dies sind einige Erkenntnisse aus den Schlüsseltrends 2018/2019, dem jährlichen Überblick der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle über aktuelle Themen in der europäischen Medienlandschaft: Fernsehen, Film und VoD. Die Informationsstelle, die zum Europarat in Straßburg gehört, gibt mit dieser leicht lesbaren Darstellung der Schlüsseldaten aus ihrer Forschung eine Gesamtübersicht über den europäischen audiovisuellen Sektor. Die Autoren gehen neuen Trends und aktuellen Themen auf den Grund.
In diesem Jahr stellen wir folgende Schlüsselfragen:
- Wächst der europäische audiovisuelle Markt?
- Wie hoch ist der Anteil von US-Konzernen am europäischen Markt?
- Lassen sich europäische Filme exportieren?
- Wie viele Fernsehkanäle gibt es in Europa?
- Was steht in der neuen AVMD-Richtlinie?
1. Einige Erkenntnisse aus den Schlüsseltrends:18 von 28 europäischen Ländern haben bei der Filmförderung Maßnahmen für mehr Geschlechtergerechtigkeit
Unser Kapitel über Maßnahmen für mehr Geschlechtergerechtigkeit in der europäischen Filmförderung gibt einen nützlichen Überblick über die derzeit bestehenden Strategien. So hat das französische CNC 2019 einen Förderbonus von 15% für Filmprojekte mit ausgewogenem Frauenanteil eingeführt, der die Parität in den Auswahlkommissionen fördert. Weitere Maßnahmen betreffen etwa die Sichtbarkeit von weiblichen und geschlechtergerechten Filmen und Werken. Das spanische ICAA hat ein Label für Geschlechtergerechtigkeit eingeführt, um Filme als „zur Förderung der Geschlechtergerechtigkeit besonders empfohlen“ zu kategorisieren. Darüber hinaus gibt es Trainings-, Mentoring- und Networking-Maßnahmen. So umfasst etwa das Programm „POV: Production and Training Scheme for Female Creative Talent“ von Screen Ireland eine Vielzahl von Schulungsangeboten, die sich speziell an weibliche Fachleute richten.
2. 50% der fiktionalen Programme im Fernsehen sind europäisch
Auf europäische fiktionale Fernsehprogramme entfielen 51% (nach Titeln), 47% (nach Folgen) bzw. 49% (nach Stunden) aller fiktionalen Fernsehsendungen in der EU-28. Bei der Anzahl der Titel lagen deutsche Programme vorn (aufgrund der hohen Anzahl der in Deutschland produzierten Fernsehfilme), bei der Anzahl der Folgen und Stunden dagegen britische.
3. Sichtbarkeit bei VoD: Auf europäische Filme entfallen 27% der Werbung
Bei der Messung der Werbespots für europäische Filme in den Katalogen für transaktionsbasiertes VoD stellte die Informationsstelle fest, dass der Anteil der Werbespots für europäische Filme (27%) dem Anteil europäischer Filme in den TVoD-Katalogen entspricht. Von den Ländern der Stichprobe unternahm das Vereinigte Königreich die wenigsten Werbeanstrengungen für europäische Filme, Frankreich die meisten. Dies spiegelt wiederum vor allem die Zusammensetzung der Kataloge wider. Nationale Anbieter widmeten europäischen Filmen deutlich mehr Werbung (34%) als internationale Anbieter (23%), was grundsätzlich der Zusammensetzung der Kataloge entspricht.