Das neue Verzeichnis europäischer Filme wurde von der Europäischen Kommission gemeinsam mit der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle, die das Projekt leitet, ins Leben gerufen. Es wird Fachleuten, Behörden sowie Bürgerinnen und Bürgern helfen, Informationen über europäische Filme und deren Online-Verfügbarkeit in Video-on-Demand-Diensten (VoD-Diensten) in der gesamten Europäischen Union zu finden. Der Zugang ist kostenlos.
Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für digitale Wirtschaft und Gesellschaft und Thorbjørn Jagland, Generalsekretär des Europarates, stellten heute, in Anwesenheit von Silvia Costa, Europaabgeordnete und Berichterstatterin für das Programm Kreatives Europa, sowie Radu Mihăileanu, Filmemacher und Präsident der ARP (Société civile des Auteurs Réalisateurs Producteurs), die neue LUMIERE VOD Datenbank vor.
Die Datenbank enthält Informationen über mehr als 35 000 europäische Filme, die 150 000 Mal über VoD angeboten werden. Die Daten stammen aus 250 verschiedenen VoD-Katalogen, die in 28 europäischen Ländern verfügbar sind.
Heute sind nur 29 % der von VoD-Diensten in der EU angebotenen Filme europäisch, und bisher gab es keine europäischen Datenbanken zu Filmen, die über VoD verfügbar sind, sondern nur nationale Online-Tools – obwohl Europa mit einer Produktion von mehr als 18 000 Filmen zwischen 2007 und 2017 und einem Anstieg des globalen Produktionsvolumen um 47 %, ebenfalls zwischen 2007 und 2017, ein wichtiger Akteur der globalen Filmwirtschaft ist.
Mariya Gabriel, Kommissarin für digitale Wirtschaft und Gesellschaft, sagte dazu: „Europa war und ist in der Filmproduktion ein Schwergewicht. Es liegt an uns, dafür zu sorgen, dass europäische Werke das Publikum finden, das sie verdienen. LUMIERE VOD, das bereits mehr als 150 VoD-Dienste und 35 000 europäische Filme erfasst, ist eine Initiative im Rahmen unserer Strategie #Digital4Culture.“
Susanne Nikoltchev, Geschäftsführende Direktorin der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle, erklärte: „Der Aufbau von LUMIERE VOD ist ein logisches Ergebnis der Forschung und des schon jetzt wertvollen Fachwissens der Informationsstelle zu den VoD-Märkten in Europa.“
Sowohl die Europäische Kommission als auch die Informationsstelle, die ihren Sitz in Straßburg hat und zum Europarat gehört, hoffen, dass diese neue Plattform für mehr Transparenz in Bezug auf den europäischen VoD-Markt sorgen wird. Sie kann sogar dazu beitragen, die Präsenz, Sichtbarkeit und Verbreitung europäischer Filme über die Grenzen hinweg zu erhöhen.
Mit weiteren Entwicklungen könnte dieses Tool zudem Hinweise darauf geben, inwieweit die in der Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste (AVMD-Richtlinie) für VoD-Dienste vorgesehene Quote von 30 % für europäische Werke umgesetzt wird. Damit könnte sie zu dem politischen Ziel beitragen, die Präsenz europäischer Werke in den in VoD-Diensten, die der Europäischen Union verfügbar sind, zu gewährleisten und zu steigern.
Die Einführung von LUMIERE VOD wurde ermöglicht durch die Unterstützung von Amazon Prime Video, Ampere Analysis, Apple, CNC, EuroVOD, FilmDoo, Filmin, Filmtoro JustWatch, Kino Fondas, La Cinetek, La Pantalla Digital, Le Kino.ch, Mediathèque Numérique, Netflix, realeyz, uncut, UniversCiné, VOD Club, VOD.lu und Vodeville.