Zurück Bei 77 % der zwischen 2015 und 2023 produzierten europäischen Kinofilme war für Drehbuch und Regie ein und dieselbe Person verantwortlich.

Bei 77 % der zwischen 2015 und 2023 produzierten europäischen Kinofilme war für Drehbuch und Regie ein und dieselbe Person verantwortlich.

„Writers and directors of film and TV/SVOD fiction - 2015-2023 figures“ hier herunterladen

 

Eine neue Ausgabe des Berichts „Writers and directors of film and TV/SVOD fiction: 2015-2023 figures“ wurde gerade von der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle, Teil des Europarats in Straßburg, veröffentlicht. Der Bericht bietet eine Analyse zu fast 36 000 Drehbuchschreibenden und Regieführenden, die an zwischen 2015 und 2023 in Europa produzierten europäischen Kinofilmen und TV-/SVoD-Fiktion beteiligt waren.

Dieser neue Bericht besagt:

  • Die meisten europäischen Filme werden von ein und derselben Fachperson geschrieben und gedreht.
  • Mehr als 40 % der Regieführenden bei TV-/SVoD-Fiktion führten auch bei einem Kinofilm Regie.
  • Anders als bei ihren Pendants bei TV-/SVoD-Fiktion gibt es bei Drehbuchschreibenden und Regieführenden von Kinofilmen große Fluktuation, was zum Teil am hohen Anteil an Debütfilmen liegt, die jedes Jahr produziert werden.
  • Daher sind Drehbuchschreibende und Regieführende von TV-/SVoD-Fiktion häufiger tätig.

Das Modell des Autorenfilms (im Kino) hält sich

Bei 77 % der europäischen Kinofilme war eine Person am Drehbuch beteiligt, die auch Regie führte Das bedeutet zum einen, dass nur 48 % der Drehbuchschreibenden zwischen 2015 und 2023 einen oder mehrere Filme geschrieben haben, bei denen sie auch Regie geführt haben, und zum anderen, dass nur 55 % der Drehbuchaufträge an Drehbuchschreibende gingen, die nicht gleichzeitig auch Regieführende sind.

Im Gegensatz dazu waren bei TV-/SVoD-Fiktion die Rollen Drehbuch und Regie fast immer getrennt: Lediglich 11 % der Fachpersonen, die mindestens einen TV-/SVoD-Fiktionsfilm oder eine Folge einer Serie gedreht haben, haben einen Spielfilm gedreht, bei dem sie sowohl das Drehbuch geschrieben als auch Co-Regie geführt haben.

TV-/SVoD-Regieführende sind auch bei Kinofilmen tätig

Von allen zwischen 2015 und 2023 bei TV-/SVoD-Fiktion aktiven Regieführenden haben 43 % irgendwann bei mindestens einem Kinofilm Regie geführt, darunter 30 % zwischen 2015 und 2023.

Da umgekehrt viel mehr Regieführende bei Kinofilmen als bei TV-/SVoD-Fiktion tätig sind, hat nur ein kleiner Teil der Regieführenden bei Kinofilmen auch für TV-/SVoD-Fiktion gearbeitet.

Beträchtliche Fluktuation bei Kinofilmen

Rückblickend haben beim Kinofilm 44 % der Drehbuchschreibenden und 42 % der Regieführenden des Jahres 2015 seither nie wieder als Drehbuchschreibende oder Regieführende gearbeitet, weder im Bereich Kinofilm noch bei TV-/SVoD-Fiktion. Ein ganz anderes Bild ergibt sich bei TV-/SVoD-Fiktion, wo 85 % der Drehbuchschreibenden und 90 % der Regieführenden von 2015 weiterhin tätig waren, die überwiegende Mehrheit dabei nur im Bereich TV-/SVoD-Fiktion und in derselben Rolle.

Bei TV/SVoD sind mehr Aufträge auf eine kleinere Anzahl von Fachpersonen verteilt

TV-/SVoD-Aufträge sind proportional auf weniger aktive Fachpersonen verteilt als Filmaufträge. Die Arbeit im Bereich TV-/SVoD-Fiktion bedeutet mehr Wiederholungen, wobei bestimmte Serien über mehrere Staffeln laufen. Umgekehrt scheint der Bereich des Kinofilms strukturell offen für Neulinge zu sein (im Durchschnitt haben zwischen 2015 und 2023 51 % der im jeweiligen Jahr aktiven Regieführenden bei Kinofilmen ihren ersten Kinofilm gedreht).

Daraus ergibt sich ein sehr unterschiedliches Aktivitätsniveau zwischen den beiden Inhaltskategorien: Zwischen 2015 und 2023 verfassten Drehbuchschreibende für Kinofilme 1,4 Filme gegenüber 2,8 SVoD-Fiktionsfilmen oder -Staffeln bei Drehbuchschreibenden für TV/SVoD (ohne Staffeln mit mehr als 52 Folgen).


 

 

Strasbourg, France 14 January 2025
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