"How are theatrical films distributed on TV and on VOD in the EU?" hier herunterladen
Dieser brandneue Bericht "How are theatrical films distributed on TV and VOD in the EU" wurde soeben von der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle, Teil des Europarats in Straßburg, veröffentlicht. Der Bericht bietet eine Analyse der Verfügbarkeit von Spielfilmen, die zunächst im Kino gezeigt und anschließend im linearen Fernsehen ausgestrahlt oder in SVoD- und TVoD-Katalogen in 17 EU-Ländern verfügbar wurden.
Zentrale Erkenntnisse
Kinoveröffentlichung ist für das Angebot von EU-Filmen von zentraler Bedeutung.
Nicht jedoch für das Angebot an US-Filmen: Fernsehsender und VoD-Dienste bevorzugen EU-Filme, die bereits im Kino gezeigt wurden: 61% aller im linearen Fernsehen ausgestrahlten und bei SVoD-Diensten verfügbaren EU27-Filme wurden zuvor im Kino in der EU gezeigt; bei TVoD-Diensten lag dieser Anteil sogar bei 71%. Bei anderen Filmen, insbesondere bei US-Filmen, setzen VoD-Dienste jedoch in hohem Maße auf nicht im Kino veröffentlichte Filme. Infolgedessen ist der Anteil der EU-Filme unter den Spielfilmen bei VoD, die zuvor im Kino zu sehen waren, viel höher als bei allen im Kino gezeigten oder nicht gezeigten Filmen.
Fernsehsender setzen auf erfolgreiche Kinofilme
Da nur eine begrenzte Anzahl von Sendeplätzen für Filme zur Verfügung steht, bevorzugen Fernsehsender in der Regel Kinofilme, insbesondere solche mit gewissem kommerziellem Erfolg, das heißt Filme, die durch ihre Veröffentlichung im Kino bereits einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht haben. 62 % aller EU27-Kinofilme, die 2022 im linearen Fernsehen ausgestrahlt wurden, hatten mehr als 100 000 Besucher.
SVoD- und TVoD-Dienste sind weniger auf Kinofilme ausgerichtet
Mit einem viel größeren Bestand können SVoD- und TVoD-Dienste Kinofilme und Filme, die nicht im Kino gelaufen sind, leichter kombinieren und in gewissem Umfang Kinofilme auswählen, die in den Kinos nicht unbedingt erfolgreich waren. 2023 hatten 41 % aller in SVoD-Katalogen verfügbaren EU27-Kinofilme mehr als 100 000 Besucher; bei TVoD-Katalogen war der Anteil mit 49 % noch etwas höher.
Ein wesentlicher Teil an Kinofilmen gelangt schnell in ein anderes Verwertungsfenster
63 % der Filme, die 2022 in die Kinos kamen, waren 2022 bereits in mindestens einem EU-Land im Fernsehen oder bei TVoD oder SVoD verfügbar.
TVoD- und SVoD-Dienste boten jeweils rund 50 % der Filme an, die 2022 in die Kinos kamen
Betrachtet man die einzelnen Verwertungsfenster, so boten TVoD- und SVoD-Dienste jeweils rund 50 % der Filme an, die 2022 in der EU in die Kinos kamen; der Anteil war beim Fernsehen niedriger (41 %), jedoch bei Filmen, die vor fünf Jahren produziert wurden, deutlich höher.
Nach ihrem Kinostart werden die Filme hauptsächlich bei TVoD angeboten
Sind Fernseh- und SVoD-Fenster die Alternativen nach TVoD? Nach ihrem Kinostart gehen Filme hauptsächlich zu TVoD (innerhalb von weniger als einem Jahr); die Daten lassen darauf schließen, dass Kinofilme anschließend entweder über SVoD oder über das Fernsehen verbreitet werden.
VoD-Dienste (und insbesondere SVoD) erhöhen die Verbreitung von EU-Kinofilmen im Vergleich zum linearen Fernsehen
Die großen Kataloge der wichtigsten europaweiten SVoD-Dienste tragen dazu bei, dass dieselben EU-Filme bis zu einem gewissen Grad in einer großen Zahl von EU-Ländern verfügbar sind. Allerdings sind EU-Filme nach wie vor in weniger Ländern verfügbar als US-Filme, was auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen sein dürfte: Selbst europaweite Dienste müssen ihr Angebot lokalisieren; die Rechte sind möglicherweise nicht für alle europäischen Länder verfügbar. TVoD folgt im Großen und Ganzen demselben Muster, wenn auch mit etwas mehr Variation zwischen den nationalen Angeboten.
Lineare Fernsehsender passen ihr EU-Filmangebot eher an ihren lokalen Markt an
Daher sind EU-Filme bei Fernsehsendern in Europa in geringerem Maß verfügbar.
Filme, die in einem Land im Kino veröffentlicht wurden, sind in diesem Land allgemein im Fernsehen und über VoD verfügbar
Innerhalb von fünf Jahren haben Verbraucher über lineare Fernsehkanäle und/oder VoD-Dienste Zugang zu einem großen Teil (79 % aller Kinofilme, was 90 % der Kinobesucher entspricht) der in ihrem Land veröffentlichten Filme.