Zurück Über 50 % aller audiovisuellen Mediendienste und VSP in Europa haben einen thematischen Programmschwerpunkt

Europäische Audiovisuelle Informationsstelle veröffentlicht neuen kostenlosen Bericht über audiovisuelle Mediendienste in Europa
Über 50 % aller audiovisuellen Mediendienste und VSP in Europa haben einen thematischen Programmschwerpunkt

Zum Download "Audiovisual Media Services in Europe - 2024 edition" geht's hier

Die jüngste Ausgabe des Berichts „Audiovisual Media Services in Europe – 2024 data wurde gerade von der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle, Teil des Europarats in Straßburg, veröffentlicht.

Dieser Bericht gibt einen Überblick über den europäischen audiovisuellen Sektor mit konkreten Daten über das Angebot an Diensten, ihre Programmgestaltung, Reichweite und Eigentumsverhältnisse. Er wurde von Jean-Augustin Tran, Analyst der Informationsstelle in der Abteilung für Marktinformationen, verfasst. 

Zentrale Erkenntnisse dieses neuen Berichts:

  • Der europäische audiovisuelle Sektor umfasst insgesamt 12 955 audiovisuelle Mediendienste und Video-Sharing-Plattformen (Stand Dezember 2024), die im erweiterten Europa (definiert als EU27, Albanien, Armenien, Bosnien und Herzegowina, Georgien, Island, Liechtenstein, Montenegro, Nordmazedonien, Republik Moldau, Norwegen, Serbien, Schweiz, Türkiye, Vereinigtes Königreich und Ukraine) verfügbar sind. Etwa drei Viertel davon sind lineare Dienste (9 536 Fernsehsender) und ein Viertel nicht-lineare Dienste (3 419 VoD-Dienste und Video-Sharing-Plattformen).
  • Der Sektor der europäischen audiovisuellen Dienste wächst weiter. Die Zahl der verfügbaren audiovisuellen Mediendienste und Video-Sharing-Plattformen stieg im erweiterten Europa zwischen Dezember 2023 und Dezember 2024 um 2 %. Die Zahl der Abrufdienste wuchs schneller (4 %) als die Zahl der Fernsehsender (1 %). Das Wachstum bei den Fernsehsendern ist zum Teil auf FAST-Sender zurückzuführen.
  • Insgesamt haben US-Konzerne einen erheblichen Einfluss auf den europäischen audiovisuellen Sektor und verfügen im Vergleich zu ihren europäischen Pendants über bedeutende Portfolios und Marktpräsenz. Jeder vierte private Fernsehsender (25 %) (ohne Lokalfernsehen)  ist in US-amerikanischem Besitz und fast jeder zehnte Abrufdienst (9 %) in Europa gehört zu einem US-Unternehmen. US-Fernsehsender-Portfolios sind deutlich größer als europäische: 70 % der Sender in den Top 10 der Fernsehkonzerne gehören fünf US-Unternehmen.

Öffentliches und privates Eigentum

Audiovisuelle Mediendienste und VSP befinden sich zumeist in Privatbesitz: 91 % all dieser Dienste sind im Besitz von Privatunternehmen. Im Vergleich zu Fernsehsendern ist festzustellen, dass VoD- und VSP-Dienste eher in privatem Besitz sind (10 % der Fernsehsender sind in öffentlichem Besitz im Gegensatz zu 4 % der VoD- und VSP-Dienste). 

Die inhaltliche Ausrichtung ist bei öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern und öffentlich-rechtlichen VoD/VSP im Vergleich recht unterschiedlich. Während öffentlich-rechtliche Sender mit Schwerpunkt Spielfilme und TV-Fiktion so gut wie nicht existent sind, sind 14 % der öffentlich-rechtlichen VoD-Dienste genau darauf spezialisiert. Offensichtlich haben die öffentlich-rechtlichen Medien ihre Online-Präsenz als Möglichkeit entwickelt, mehr thematische Inhalte für bestimmte Zielgruppen anzubieten, um sich an den digitalen Konsum und die Fragmentierung des Publikums anzupassen. 

Fußabdruck

Fernseh- und Abrufdienste, die auf Europa ausgerichtet sind, jedoch außerhalb Europas ihren Sitz haben, machen lediglich 2 % aller verfügbaren Dienste aus. Umgekehrt gibt es nur sehr wenige Exporte aus Europa. In der Regel bedienen die meisten audiovisuellen Dienste in Europa nationale Märkte, was bedeutet, dass das Sitzland und das operative Gebiet eines Diensteanbieters identisch sind.

Der europäische AV-Sektor ist jedoch zum Teil durch ein gewisses Maß an innereuropäischen Bereitstellungen gekennzeichnet. Der Anteil der in Europa verfügbaren Dienste mit multinationaler oder gesamteuropäischer Reichweite liegt zusammen bei 23 % für Fernsehen und 13 % für Abrufdienste.

Prozentualer Anteil der in Europa verfügbaren audiovisuellen Mediendienste und VSP, die die folgenden Kategorien von Inhalten anbieten

 


 

Strassburg 3. Juli 2025
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